Kaum ist man nahe der Pazifik-Küste, macht sich diese westkalifornische Leichtigkeit in einem breit… Morgens früh raus und ab zum Trailhead im Park. Kurzer Stop in Myers Flat, weil: die haben offensichtlich Farbe geschenkt bekommen > kleines Beispiel gefällig?

Frühmorgens ist auf der „Avenue of the Giants“ noch nix los, man schlendert automäßig durch den Wald und weiß: es wird ein schöner Tag!!
Auch der Trailhead war leicht zu finden für meine Tour: der Bull Creek North Trail, laut Beschreibung 3-4 Stunden quer durch die Redwoods. Und so war es auch > ein Pfad schlängelte sich durch den Wald, mal sonnendurchflutet, mal schattig, und ich war komplett allein. Schon am Trailhead war ich das einzige Auto, und unterwegs traf ich niemanden.

Rockefeller hat übrigens in den 1920er Jahren zwei Mal je eine Million Dollar für den Redwoods Park gespendet, damit konnte das gesamte Gebiet so gut geschützt werden, und damals waren 2 Mio Dollar ein irres Geld!!



Unterwegs kam ich an mehreren Stellen vorbei, wo ein rotes Band an einem Strauch befestigt war > damit wird gekennzeichnet, dass man an dieser Stelle einen Bären gesichtet hat. Leider war ich erfolglos > keine weitere Bärensichtung (das mit der Bewerbung als Bären-Scout sollte ich mir also nochmals überlegen…😁).

Nach der Wanderung zurück zu meinem Übernachtungsort, einen – für amerikanische Verhältnisse – sehr guten Espresso getrunken, nochmals einen letzten Blick auf meine Unterkunft geworfen (und auf einen alten Ford), und dann ab Richtung Süden, Richtung San Francisco.


Aber zuerst mal vom Highway 101 runter und den berühmten Highway No.1 genommen > der fängt rund 200 Meilen nördlich von San Francisco an und zieht sich dann runter bis San Diego. Das bekannteste Stück ist zwischen SF und L.A., aber dieser Teil hier steht dem in nichts nach. Es gibt ja Leute, die diesen Teil mit dem Motorrad gefahren sind… (liebe Grüße an Bernd und Gisi…😁).

Und: man könnte alle paar hundert Meter stehen bleiben und Fotos machen (auch wenn man im Archiv schon gefühlte 200 davon hat…😁). Und da noch niemand von euch jemals Fotos von dieser Küste gesehen hat, gibt’s jetzt ein paar davon:
Ich wollte irgendwo bei Fort Bragg oder Mendocino was zum übernachten finden, und bin also erstmal durchgefahren bis Mendocino, um die Motel-Lage zu sondieren. In Mendocino gibt es aber nur abartig teure Bed and Breakfast > Mendocino gilt so ein wenig als Künstler-Kolonie der San-Francisco-Bohème…; es hat schon ein deutlich anderes Flair, sauberer, adretter, und eben: teurer. Aber ein Ort, in dem man schön flanieren kann.
Das Café „Good Life“, in dem wir vor 2 Jahren ein erstklassiges Frühstück hatten, steht auch noch (siehe auch unter Highlight des Tages).



Und nachdem mir in einem „Lädele“ empfohlen wurde, besser in Fort Bragg etwas zum übernachten zu suchen, bin ich also zurück. Fort Bragg ist deutlich größer und hat auch zig-Motels. Also bei einem gefragt, welches die Zimmer direkt zum Pazifik raus hat > pro Nacht 185 Dollar. Okay, also zum nächsten > für heute Nacht 90 Dollar,morgen 180 Dollar. Und warum: weil am Samstag hier ein riesiges portugiesisches Fest ist, bei dem eine portugiesische Prinzessin gekürt oder gekrönt wird (???), und alle schon am Freitag anreisen. Was es mit der portugiesischen Prinzessin auf sich hat, muss ich noch klären, bin ja morgen auch noch da…
Ich habe dann noch was Passables gefunden. Und der Vorteil von Fort Bragg ist: es hat viele urige Kneipen > ich bin alleine beim Rumbummeln an drei Kneipen mit Live-Musik vorbeigekommen.
Und das Highlight des Tages? Fast hätte ich schon gesagt „natürlich“ geliefert vom Café „Good Life“ in Mendocino. In der Fensterscheibe hängt ein Aushang, der deutlich macht, wie die Besitzer ticken:

Dem braucht man nix mehr hinzuzufügen…
Allen einen schönen Start ins Wochenende!!
Alexander